Wintercamping stellt besondere Herausforderungen an Mensch und Material, bietet aber einzigartige Naturerlebnisse in verschneiter Landschaft. Die richtige Vorbereitung und Ausrüstung sind dabei entscheidend für ein sicheres und komfortables Camping-Abenteuer in der kalten Jahreszeit. Dieser Leitfaden vermittelt essenzielle Kenntnisse zum fachgerechten Zeltaufbau im Schnee und gibt wichtige Hinweise zur optimalen Ausrüstung.
Auswahl des geeigneten Zeltes
Für das Wintercamping ist die Wahl eines hochwertigen 4-Jahreszeiten-Zeltes unerlässlich. Das Zelt sollte spezifische Eigenschaften aufweisen, die den besonderen Anforderungen der kalten Jahreszeit gerecht werden. Besonders wichtig sind eine hohe Windstabilität und Gestänge, die der Last von nassem Schnee standhalten können. Kuppel- und Geodät-Zelte eignen sich hierfür besonders gut. Eine großzügige Apsis bietet zusätzlichen Raum zum Kochen und zur Lagerung der Ausrüstung. Die Lüftungsöffnungen sollten sich in ausreichender Höhe befinden, um auch bei starkem Schneefall eine adäquate Luftzirkulation zu gewährleisten.
Vorbereitung des Zeltplatzes
Die Beschaffenheit des Schnees bestimmt maßgeblich die Vorgehensweise beim Aufbau. Bei Pulverschnee empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Zunächst wird eine Grube ausgehoben und der Schnee mit Schneeschuhen oder Skiern verdichtet. Die Tiefe der Grube sollte die halbe Zelthöhe nicht überschreiten, um ein vollständiges Einschneien der Eingänge zu vermeiden. Bei hartem Schnee kann das Zelt wie im Sommer aufgestellt werden. Bei starkem Wind ist es ratsam, einen schützenden Schneewall zu errichten.
Professioneller Aufbau und Absicherung
Die Befestigung des Zeltes erfolgt mit speziellen Schneehering oder -ankern. In festem Schnee werden diese konventionell eingesetzt. Bei Pulverschnee hingegen werden sie im 90-Grad-Winkel zur Abspannleine als T-Anker vergraben und festgetreten. Auch Skier und Stöcke können zur Zeltbefestigung verwendet werden.
Optimierung des Komforts
Nach dem Aufbau empfiehlt sich das Ausheben eines Kältegrabens im Eingangsbereich. Dieser verhindert das Eindringen von Schnee und bietet eine praktische Sitzgelegenheit. Durch die Ansammlung kalter Luft im tiefsten Punkt wird zudem der Schlafbereich wärmer gehalten.
Zusätzliche Ausrüstung
Aufgrund der besonderen Anforderungen ist bei Wintercamping mehr Ausrüstung erforderlich als im Sommer. Eine Schneeschaufel gehört zur unverzichtbaren Grundausstattung. Es ist außerdem empfehlenswert, sich vor der Tour mit der gesamten Ausrüstung vertraut zu machen und den Aufbau unter winterlichen Bedingungen zu üben.
Diese professionelle Anleitung bietet eine solide Grundlage für die Planung und Durchführung eines erfolgreichen Wintercampingaufenthalts. Eine sorgfältige Vorbereitung und die richtige Ausrüstung sind dabei die Schlüssel zum Erfolg.
